Abwasserverband

Historie

Verbandskläranlage
„Am Palmsberg“

Die Gründungsmitglieder des Verbandes haben bereits Anfang der siebziger Jahre mit der Planung der Kläranlage ein Projekt ins Auge gefasst, das sich sowohl prägend für die Region als auch sinnvoll für die Umwelt, in Sachen Gewässerschutz der Fränkischen Saale und der Lauer, darstellt. Im Juni 1968 haben die Gemeinden Burghausen, Reichenbach, Burglauer und Niederlauer beschlossen, eine gemeinschaftliche Kläranlage zu bauen. Der Standort, am linken Saale-Ufer in der Gemarkung Niederlauer, war ca. 100 Meter vom jetzigen Standort entfernt. Die gemeinsame Aktion fand, in einem Gespräch mit den Vertretern der Gemeinden Salz und Hohenroth, im Frühjahr 1970 weiteren Zuspruch. Am 20.10.1970 wurde der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung der Gemeinden Burghausen, Burglauer, Hohenroth, Niederlauer, Reichenbach und Salz gegründet. Die Kurzbezeichnung lautete „Abwasserzweckverband Lauer“. Zielstrebig und mit viel Elan ging der damalige Vorsitzende, Josef Volkmuth, auf die Suche nach einem geeigneten Platz für den Standort der Kläranlage. Am 6. Januar 1972 trat die Stadt Bad Neustadt dem „Zweckverband zur Abwasserbeseitigung der Gemeinden Hohenroth, Salz, Niederlauer, Burglauer, Burghausen und Reichenbach“ Untere Lauergruppe bei. Im Januar 1976 wurde der Verband umbenannt. Am 01.01.1976 erklärte die Gemeinde Brendlorenzen und am 01.05.1978 die Gemeinde Strahlungen ihren Beitritt zum Verband.

Für den Bau der Kläranlage „Am Palmsberg“ benötigte man ca. 6 Hektar an Fläche. Im November 1973 wurde mit dem Bau der Behelfskläranlage, mit einer Hebe- und Pumpanlage, für die Gemeinden Burglauer, Hohenroth, Niederlauer und Salz begonnen. Die Fertigstellung dieser provisorischen Kläranlage (Erdbeckenanlage) erfolgte im Dezember 1974. Im Februar 1975 wurde die Arbeitsgemeinschaft Kühl und SAG mit der Planung und Oberbauleitung für den Bau der Verbandskläranlage beauftragt. In der Verbandsversammlung im Dezember 1977 erfolgte die erste Losvergabe von Bauleistungen so, dass im Frühjahr 1978 mit dem Bau der Kläranlage begonnen werden konnte. Der Spatenstich für die mechanisch-biologische Kläranlage fand am 24.02.1978 statt. Die kommenden vier Jahre waren geprägt von Beauftragungen größeren Umfangs in der Bau- und Maschinentechnik. So wurden für den Bau der Kläranlage insgesamt 22.205.867,30 DM investiert. In den mechanischen Teil der Kläranlage flossen ca. 2,4 Mio DM, in den biologischen Teil ca. 2,4 Mio DM, in die Schlammbehandlung ca. 6,8 Mio DM, in die Erschließung ca. 1,4 Mio DM, in sonstige Bauarbeiten ca. 4 Mio DM zuzüglich aller Baunebenkosten. Hiervon wurden ca. 12,1 Mio. DM direkt vom Staat an Zuwendungen gewährt (Fördersatz 57,29%). Durch den Landkreis erfolgte ebenfalls eine Zuweisung in Höhe von 162.000 DM. Der Anteil der Verbandsgemeinden lag so bei ca. 9,95 Mio. DM. Mitte des Jahres 1982 ging die neue Verbandskläranlage in Probebetrieb.

Die offizielle Einweihung erfolgte am 10.09.1982. Hier übergab Herr Staatsminister Georg Tandler die Kläranlage ihrer Bestimmung. Die Anlage wurde seinerzeit mit einer Größe von 85.000 Einwohnergleichwerten gebaut.

Der Trockenwetterzufluss entsprach 320 l/s und der max. Regenwasserzufluss 620 l/s. Das Rohwasserhebewerk wurde mit 4 Kanalradpumpen ausgerüstet, die bei einer Förderhöhe von 11,5 Metern max. 2.390 m³/Stunde fördern. Das Rechengebäude wurde mit einem vollautomatischen Kletterrechen ausgerüstet. Der Löngssandfang hatte eine Länge von 26 Metern und eine Tiefe von 3,65 Metern. Das Volumen der Vorklärbecken betrug 1.820 m³, der Belüftungsbecken 4.000 m³ und der Nachklärbecken 2.500 m³. Die beiden Faulbehälter hatten ein Volumen von insgesamt 4.000 m³. Das Betriebsgebäude umfasste 6.800 m³ umbauten Raum.

Es besteht aus Gebläsestation, Schlammentwässerung, Rücklauf- und Überschusspumpwerk, Schaltwarte, Labor, Sanitätsraum, Werkstatt sowie Verwaltungs-räume.

Als weiteres wurden vor, während und nach dem Bau der Kläranlage die gesamten Hauptsammler zur zentralen Entsorgungsanlage „Am Palmsberg“ gebaut.

Insgesamt wurden ca. 63 km Hauptsammler von 1973 bis 2012 in DN 180 bis DN 1600 gebaut. Diese Hauptsammler und ca. 231 km Innerortskanäle werden vom Verband betreut. Als weiteres wurden von der Zeit der Verbandsgründung bis heute 12 Pumpwerke und diverse Regenrückhaltungen in Form von Durchlauf-, Fang-, Regenrückhalte-, Regenüberlauf- und Retentionsfilterbecken gebaut. Dies geschieht immer im Hinblick auf den umfassenden Schutz unser Umwelt und des Gewässerschutzes.

Im September 2004 schloss die Gemeinde Rödelmaier in Herschfeld an das Verbandsnetz an. Dieser Zentralanschluss stellt sich als weitere Maßnahme dar, um bessere Ausreinigungswerte zu erzielen.

Im Dezember 2012 schloss die Gemeinde Schönau a. d. Brend mit den Ortsteilen Burgwallbach und Kollertshof an die Verbandskläranlage an. In diesem Zuge wurde auch der Weiler Schweinhof erstmals abwassertechnisch erschlossen.

Verbandssatzung

Die Städte Bad Neustadt a. d. Saale und Münnerstadt für die Stadtteile Burghausen und Reichenbach sowie die Gemeinden Burglauer, Hohenroth, Niederlauer, Rödelmaier, Salz, Schönau a. d. Brend und Strahlungen schließen sich nach Art. 18 Abs. 1 des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit (KommZG) vom 12.07.1966 (BayRS 2060-6-1-I) zu einen Zweckverband zusammen und vereinbaren folgende Verbandssatzung die Sie hier als PDF herunterladen können.

Download Verbandssatzung als PDF-Datei

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